Bad Salzuflen. Die Grundschule Wasserfuhr ist in die Jahre gekommen und muss saniert werden. Ein Neubau scheint alternativlos, so die Verwaltung. Gleichzeitig hat der Rat im Juni 2022 beschlossen, für die beiden Grundschulen Wasserfuhr und Schötmar Kirchplatz ein Gesamtkonzept zu erarbeiten, das eine Zusammenschließung der beiden Standorte vorsieht.
Unter den gegebenen Voraussetzungen und den Gesichtspunkten der pädagogischen Arbeit und der Eingliederung von Grundschulkindern mit Migrationshintergrund sieht die Verwaltung die Zusammenlegung und den Standort für eine neue Schule am Sportplatz in Ehrsen.
Diese Überlegungen führten jedoch bereits im Vorfeld zu Diskussionen quer durch die Fraktionen und zu erheblichem Widerstand in den beiden Ortsteilen. Gar eine Unterschriftenaktion gegen die Pläne der Verwaltung wurde gestartet.
Bürgermeister vermutet Kampagne
Bad Salzuflens Bürgermeister Dirk Tolkemitt sprach nun bei einer Pressekonferenz im Sporthaus in Ehrsen sogar von einer Kampagne gegen die Pläne, die bisher noch nicht einmal in den Fachausschüssen diskutiert würden. Er betonte zudem, dass die Grundschule Wasserfuhr im Bestand nicht sanierbar und ein Neubau alternativlos sei.
Katja Mönnigmann-Steinbeck, die Fachbereichsleiterin für Jugend, Sozialen Dienst und Schule sieht in der von der Verwaltung vorgeschlagenen Zusammenlegung nicht nur wirtschaftliche Vorteile.
Während am Kirchplatz die Nachfrage gesunken sei, liege die Nachfrage an der Wasserfuhr regelmäßig oberhalb der Kapazität. Die geplante Zusammenlegung sei auch eine schulorganisatorische Maßnahme und würde den Kindern mit Migrationshintergrund eine bessere Entwicklung bieten.
Zudem sei der Neubau ebenfalls dazu geeignet, von vornherein barrierefrei und für den Gedanken der Inklusion gebaut zu werden.
Neustart als optimale Lösung
„Für uns wäre das ein Bekenntnis zur sozialen Integration, da die Kinder aus der Schule am Kirchplatz es derzeit schwieriger haben als andere. Aufgrund der sich stark unterschiedlich entwickelten Grundschulen in Schötmar halten wir einen Neustart für die optimale Lösung“, erläutert Mönnigmann-Steinbeck.
Gleichzeitig bringt sie die Erich-Kästner-Schule ins Gespräch, die ebenfalls zum Sanierungsfall geworden sei und erklärt, dass bei der Neubaulösung und der Zusammenlegung der beiden Grundschulen, eben diese nach Schötmar an den Kirchplatz ziehen könne.
Neubau alternativlos
Sowohl sie als auch der Bürgermeister sehen einen Neubau an der vorgeschlagenen Stelle als alternativlos an. „Es gibt keinen anderen Standort. Und selbst bei einem Neubau an gleicher Stelle muss für die Bauphase eine Ersatzschule aufgebaut werden. Auch dafür kommt nur der Sportplatz in Frage“, bekräftigt Dirk Tolkemitt.
Die Befürchtungen der Unterschriftensammler können sie hingegen nicht nachvollziehen. Sowohl die Dorfgemeinschaft würde durch den Neubau gestärkt, da sie Räumlichkeiten nutzen könne, und auch dem Dorffest stünde weiterhin nichts im Wege, da der Parkplatz erhalten bleibe.
„Es wird in Ehrsen kein Verein vor die Tür gesetzt“, so der Bürgermeister abschließend. Im März soll der Verwaltungsvorschlag im Rahmen des Schulkonzeptes erstmals im Bildungsausschuss beraten werden. (rto)
- Redaktion
- Kontakt
Reiner Toppmöller ist seit Jahrzehnten als Freier Journalist in Ostwestfalen und Nordlippe im Einsatz. Sein Motto: „Wer hier die Herzen der Menschen erreicht, der hat viele Freunde auf Dauer gewonnen.“ Mit dieser Einstellung zu seiner Arbeit, schreibt der Mann, den man nur mit Hut kennt, seit 15 Jahren für die Redaktion Vlotho des Westfalen Blatts im Kalletal. Zudem war er mehr als 20 Jahre als Freier Mitarbeiter in der Redaktion von Lippe aktuell tätig. Die lokale Politik, aber auch das tägliche Geschehen, mit schönen und teilweise hochinteressanten Geschichten der Region, bilden dabei seine Schwerpunkte. Die Arbeit mit den Menschen, nicht über die Menschen, steht dabei für ihn im Vordergrund.