Lemgoer SPD blickt auf 125-jähriges Bestehen zurück

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Die geladenen Ehrengäste des SPD-Empfangs: Bundestagsabgeordneter Jürgen Berghahn, Landtagsabgeordneter Alexander Baer, Kreistagsvorsitzender Lasse Huxoll, Landrat Dr. Axel Lehmann, Stadtverbandsvorsitzender Julien Thiede sowie Historiker Dr. Florian Lueke (von links). Foto: Leber

Lemgo. Zum 100-jährigen Jubiläum der Lemgoer SPD stattete der ehemalige Bundeskanzler Willy Brandt seinen Parteigenossen einen Besuch in der Alten Hansestadt ab. 25 Jahre später wurde es nicht minder interessant: Fast ein Jahr lang hatte Historiker Dr. Florian Lueke zuvor nachgeforscht, welche die älteste Partei in Lemgo ist. Sein Ergebnis: die SPD.

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Dieses Resultat nahmen die Lemgoer Sozialdemokraten um Dr. Lueke zum Anlass, um zusammen mit den Parteikollegen Renate Bauer, Heike Busse und Brigitte Stressenreuter eine Jubiläumsfestschrift herauszugeben.

Präsentiert wurde sie nun auf dem Neujahrsempfang der Partei, auf dem gleichzeitig das 125-jährige Jubiläum der Partei gefeiert wurde.

Lange Historie der Lemgoer SPD

Dr. Florian Lueke führte auch an diesem Vormittag durch den Empfang und die lange Geschichte der SPD. Den musikalischen Anfang machte aber zunächst das Detmolder Duo „Replay“ – bestehend aus Beate Ramisch und Mike Pigorsch.

Die Geschichte der Lemgoer SPD begann indes im August 1897, als für die anstehende Stadtverordnetenwahlen der „Sozialdemokratische Wahlverein“ in der Vollandschen Gaststätte an der Breiten Straße gegründet wurde. Mit dabei waren damals August Schmuck, Clemens Becker und Heinrich Sasse.

Später entschied man sich jedoch, das Jahr 1898 als Gründungsdatum zu wählen, da die SPD damals erstmals im Lemgoer Stadtrat vertreten war.

Zurück im Jahr 2023 erinnerte der aktuelle SPD-Stadtverbandsvorsitzende Julien Thiede daran, dass ein gesamtdeutscher Staat vor 125 Jahren gerade einmal 26 Jahre lang existierte und das damalige Deutsche Reich noch von Kaiser Wilhelm II. regiert wurde, bevor es 1918 zur Revolution, verbunden mit der Ausrufung der Republik und damit zum Sturz des Fürstenhauses kam.

1969 – ein bedeutendes Jahr

Aber auch das allgemeine Wahlrecht wurde zu dieser Zeit eingeführt und somit durften nun auch Frauen gewählt werden. Darunter mit Lina Ratsch und Wilhelmine Becker zwei Sozialdemokratinnen, die Teil der Lemgoer Stadtverordnetenversammlung wurden.

Besonders erwähnenswert ist zudem das Jahr 1969, da damals aus der Stadt Lemgo und den umliegenden Gemeinden die Großgemeinde Lemgo wurde und weitere Ortsvereine entstanden.

Parteigrößen und Ehrengäste

Im weiteren Verlauf der Veranstaltung wurden auch Parteigrößen wie Heinrich Drake, der nach dem Zweiten Weltkrieg Landespräsident wurde, oder die lange Ära von Reinhard Wilmbusse besonders hervorgehoben.

Wilmbusse war von 1971 bis 1994 der letzte ehrenamtliche Bürgermeister Lemgos und bekleidete diese Position hauptamtlich sogar bis 1999.

Auch die geladenen Ehrengäste wie Landrat Dr. Axel Lehmann, der Bundestagsabgeordnete Jürgen Berghahn und der Landtagsabgeordnete Alexander Baer erinnerten an die lange Geschichte der Partei, gingen aber auch auf die aktuelle Situation wie etwa den Krieg in der Ukraine ein.

Weiterhin wurden langjährige Parteimitglieder wie Ina Meise-Laukamp, die 1998 als erste Frau den Vorsitz des Stadtverbandes übernahm, oder Hans Pohl begrüßt.

Pohl bekleidete von 1991 bis 1999 als Letzter das Amt des ehrenamtlichen Landrates des Kreises Lippe. (al)

 

 

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