Verbundenheit hilft – Bad Salzuflen spendet 4.000 Euro an das Museum Ahrweiler

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Sonja Beinlich und Arnold Beuke (Stadtarchiv Bad Salzuflen), Bürgermeister Dirk Tolkemitt, Heike Wernz-Kaiser sowie Dr. Stefan Wiesekopsieker (von links) mit dem wiederhergestellten Engelskopf. Foto: Toppmöller

Bad Salzuflen. Das Hochwasser von 2021 im Ahrtal ist noch immer präsent. Damals traf es nicht nur Menschen und ihre Existenzen, sondern auch die kulturellen Schätze der Region. Sicher ist, dass Vieles unwiederbringlich verloren
ist.

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„Da sich auch die Landschaft durch das gewaltige Unwetter und die Flut komplett verändert hat, ist es umso wichtiger, dass wir etwa Bilder, auf denen noch die Brücken zu sehen sind, die das Wasser weggerissen hat, für die Nachwelt erhalten, damit die nachfolgenden Generationen sehen, wie es einmal ausgesehen hat“, sagte Heike Wernz-Kaiser, Museumsleiterin in Bad Neunahr-Ahrweiler unlängst bei einer Spendenübergabe in den Salzufler Wandelhallen.

Sonderausstellung in der Bad Salzufler Wandelhalle

Rund fünf Monate war die Sonderausstellung „Rette mich, wer kann! Menschen, Erinnerungen und Artefakte im Ahrtal“ in der Bad Salzufler Wandelhalle zu sehen. Dass die Ausstellung aus Ahrweiler ihren Weg nach Bad Salzuflen fand, war kein Zufall.

Für Arnold Beuke, der zugleich Vorsitzender des Arbeitskreises der Bädermuseen ist, und seine Kollegin Sonja Beinlich war schnell klar, dass Bad Salzuflen eine Station der Ausstellung sein würde und man helfen wolle.

Große Solidarität

„Die Solidarität nach der Katastrophe war groß“, erklärte Beuke. „Die Zukunft braucht Erinnerungen und Vergangenheit und dazu gehören auch die kulturellen Schätze“, ergänzte Bürgermeister Dirk Tolkemitt und betonte noch einmal die Verbundenheit der Badestadt zu Bad Ahrweiler.

Deshalb sei es auch wichtig, nach der Ersten Hilfe für Mensch und Umwelt, an die Wiederherstellung der vielen zerstörten Kulturgüter zu denken, fügte er an.

Heike Wernz-Kaiser erinnerte an die Opfer der Flut im Juli 2021, die dauerhaften Schäden in der Stadt, die Bergung sowie die Restaurierungsbedürftigkeit der geschädigten Museumsstücke.

Auch das dortige Museumsdepot sei fast vollständig zerstört worden. In der Ausstellung in Bad Salzuflen gab es daraus gerettete und restaurierte Objekte sowie Impressionen der Situation zu sehen.

Heimatverein unterstützt Spendenaktion

Geholfen bei der Spendenaktion hat auch der Bad Salzufler Heimat- und Verschönerungsverein. Sein Vorsitzender, Dr. Stefan Wiesekopsieker, musste nicht lange überzeugt werden.

„Unsere Mitglieder haben die Ausstellung und die Sammlung gerne unterstützt“, erläuterte Dr. Wiesekopsieker während der Spendenübergabe. Der Erlös der Spenden durch die Ausstellung wurde durch den Verein, auf eine runde Summe aufstockt.

Sicherung und Restaurierung

So konnte der Kuratorin aus dem Ahrtal eine Summe in Höhe von 4.000 Euro für die Sicherung und Restaurierung ihrer Sammlung übergeben werden. Heike Wernz-Kaiser hatte zur Übergabe einen restaurierten Engelskopf mitgebracht.

Anhand des Stückes, das aus Holz gefertigt und mit Blattgold überzogen war, beschrieb sie den Aufwand, der für die Wiederherstellung eines solchen Schatzes betrieben werden muss.

„Zum Zeitpunkt als alle sich um die Menschen kümmerten, stand die Rettung der Kulturgüter ganz hinten. Aber nach zehn Jahren ist da nichts mehr zu retten, das muss jetzt passieren“, unterstrich sie abschließend und bedankte sich für die Hilfe aus der Badestadt.

Mit der Spende aus Bad Salzuflen soll ein noch auszuwählendes Exponat gerettet und entsprechend beschildert wieder seinen Platz im Museum finden. (rto)

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