Ausstellung im Lemgoer Kesselhaus: Die größte Vogelspinne der Welt

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Vor allem viele Familien sind ins Kesselhaus gekommen und bestaunen interessiert die Vogelspinnen. Foto: Andreas Leber

Lemgo. Das Kesselhaus nahe dem Lemgoer Bahnhof ist seit Jahren eine Event-Location. Nun fand dort Europas größte Wanderausstellung im Terraristik-Bereich – „Die größten Vogelspinnen der Welt“ – statt.

Wie es der Name bereits verheißt, gab es dort die unter anderem die größte Vogelspinne der Welt zu sehen, die bis zu 25 Zentimeter groß werden kann.

Kurz nach der Eröffnung kamen immer wieder Familien mit Kindern, die begeistert vor den rund 90 Terrarien stehen blieben. Neben den Spinnen waren aber auch Käfer, Tausendfüßer, Skorpione, wandelnde Blätter, eine Schlange oder riesige Schnecken zu bestaunen. Die Faszination war groß, obwohl viele Menschen noch immer Angst vor Spinnen haben.

Highlight war natürlich die Theraphosa blondi, auch als Goliath-Vogelspinne bezeichnet, die größte Spinne ihrer Art. Veranstalter Renaldo Neigert ist stolz auf seine gut durchdachte und informative Ausstellung, mit der er und sein Team bereits seit 15 Jahren durch ganz Deutschland reisen.

Auch in Lemgo wurden Handys und Kameras gezückt, um die eine oder andere Vogelspinne auf Fotos festzuhalten. „Die Tiere reisen immer in ihrem entsprechenden Terrarium und haben somit nur sehr wenig Stress“, erklärt Neigert. Er freue sich weiterhin, die Besucher mit auf eine Reise in diese faszinierende Welt mitzunehmen.

Den Namen Vogelspinnen verdanken sie vermutlich der berühmten Naturforscherin und Künstlerin Maria Sibylla Merian. Sie veröffentlichte 1705 nach einer Reise nach Surinam das Werk „Metamorphosis insectorum Surinamensium“. Darin findet man eine Illustration einer großen Spinne, die auf einem Ast sitzt und einen Kolibri verspeist.

Mutprobe: Auf den Händen von LWZ-Reporter Andreas Leber sitzt die Goldknievogelspinne. Fotorechte: Andreas Leber

Die ersten Spinnen gab es schon vor 300 Millionen Jahren auf der Erde, heute sind bereits 900 Arten mit elf Unterarten bekannt. Trotzdem werden ständig neue Arten entdeckt. Diese „Ureinwohner“ der Erde konnten in Lemgo, von allen Kontinenten stammend, betrachtet werden. Ihre Terrarien waren zudem so naturnah wie möglich eingerichtet worden.

Ganz mutige Besucher konnten sogar eine Goldknievogelspinne für ein Erinnerungsfoto, das auch gleich vor Ort ausgedruckt wurde, auf die flachen Hände nehmen. Für diese Fotoaktion, die großen Zuspruch fand, waren die dortigen Mitarbeiter mit mehreren Spinnen im Wechsel im Einsatz.

Die Spinnen hatten dabei weniger Berührungsängste als der eine oder andere, jüngere Besucher, der sich schon etwas überwinden musste. Weitere Querschnitte aus Kunststoff, die etwa eine große Schnecke oder präparierte Falter zeigten, ergänzten die Ausstellung, die für viele Besucher ein einmaliges und besonderes Erlebnis war.