Training für Litauen: Panzerbrigade 21 erprobt Kampfweise

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Vorstellung der Panzerbrigade 21 in Augustdorf (Symbolbild). Foto: Kombat/Wikimedia

Augustdorf. Infanteriekräfte des Jägerbataillons 91 aus Rotenburg/Wümme üben Anfang August für eine Woche gemeinsam mit Spezialisten des Panzerpionierbataillons 1 aus Holzminden auf dem britischen Standortübungsplatz Stapel sowie dem deutschen Übungsplatzteil Schapeler Hof.

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In der Übung werden in mehreren kurzen Gefechtsbildern die Fähigkeiten der „Mittleren Kräfte“ dargestellt werden. Dabei zeigt das „Arbeitstier der Infanterie“, das Gepanzerte Transport-Kraftfahrzeug (GTK) „Boxer“ sein Leistungsvermögen. Zukünftig wird der „schwere Waffenträger Infanterie“ mit einer 30-Millimeter-Maschinenkanone die Feuerkraft der Bataillone erheblich steigern.

„Mittlere Kräfte“ sind eine neue Kräftekategorie, die ausschließlich auf radbewegliche Gefechtsfahrzeuge baut. Radbewegliche Kräfte zeichnet besonders aus, dass sie entlang von Straßen und Wegen aus eigener Kraft schnell in ein Einsatzgebiet verlegen können. Sie bieten eine effektive, schlagkräftige Kombination aus Wirkungsmöglichkeiten, Mobilität und Schutz.

Im Konfliktfall können sie als schnell verlegbarer und durchsetzungsfähiger „operativer Türkeil“ die notwendige Zeit zum Einsatz weiterer, vor allem schwerer Panzerkräfte, verschaffen.

Die Panzerbrigade 21 „Lipperland“ ist die erste Brigade des Deutschen Heeres, die der neuen Kräftekategorie „Mittlere Kräfte“ zugeordnet ist. Herzstück der neuen Brigade bilden neben dem Jägerbataillon 1 aus Schwarzenborn, das bereits seit Sommer 2015 zur Panzerbrigade 21 gehört, das Jägerbataillon 91 aus Rotenburg/Wümme sowie ab Oktober 2023 das Jägerbataillon 413 aus Torgelow in Mecklenburg-Vorpommern.

Ab Dezember übernimmt der Augustdorfer Großverband den Auftrag als Verstärkungsbrigade für Litauen von der Panzergrenadierbrigade 41 aus Neubrandenburg. Dies erfolgt im Rahmen der Enhanced Vigilance Activities (eVA).

Mit der eVA-Brigade hält Deutschland eine Kampftruppenbrigade zur Rückversicherung Litauens vor, von der ein Stabselement dauerhaft in Litauen verbleibt und deren Truppe bei Bedarf in das Baltikum verlegt wird. Sie ist direkt in die litauische Verteidigungsplanung integriert, um die gemeinsame Gefechtsfähigkeit der Streitkräfte beider Nationen zu erhöhen. (lwz)

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